Ich komm‘ ins Alter des Vergessen,
denn ich such‘ täglich dies und das,
gestern hab ich’s noch besessen,
und heute ist es weg – kein Spaß.
Ich such‘ verzweifelt an den Orten,
wo ich es öfters hingelegt,
und mir entweichen böse Worte,
und doch hab‘ ich es nicht erspäht.
Dann fang ich langsam an zu schwitzen,
denn ich brauch’s gerade jetzt,
tu nochmals durch die Wohnung flitzen,
ich find‘ es nicht! Es ist wie verhext!
Nochmal zu suchen macht kein Sinn,
jetzt werde ich es eh nicht finden,
also setze ich mich hin,
und komm mir vor, wie unter Blinden.
Doch meine Augen suchen weiter,
sie sagen sich: Wir finden’s schon,
und plötzlich wird mein Grinsen breiter,
es liegt fast vor mir, und sagt kein Ton!

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