Wenn’s heute nicht die Tafel geb‘,
was müssten manche Menschen darben,
und doch ist es ein schwerer Weg,
versetzt der Seele noch mehr Narben.
Die Rente war das Ruheziel,
die Zeit um frei zu leben,
nun fehlt das Wasser unterm Kiel,
und jeden Cent muss man rumdrehen.
Das Arbeitsleben war schon hart,
geschuftet für paar Kröten,
für Urlaub wurde lang gespart,
und jetzt steht man in großen Nöten.
Ein Leben lang brav eingezahlt,
und doch langt’s vorn und hinten nicht,
so hat man’s sich nicht ausgemalt;
geht mit dem Staat hart ins Gericht.
Man schämt sich für die kleine Rente,
von oben hört man nur Geschwafel,
man pfeift auf alle Parlamente,
und schlurft halt weiterhin zur Tafel.

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