
Wenn mich die tiefe Nacht umhüllt,
mich lockt mit ihrer Stille,
wenn ihre Schwärze mich erfüllt,
dann gibt es nur ein Wille.
Ich will dorthin mit aller Macht,
will mich in ihrem Frieden suhlen,
das Leben kommt nicht in Betracht,
um es will ich nicht länger buhlen.
Ich will jetzt endlich Ruhe haben,
mag keine Kämpfe mehr ausfechten.
Ich will mich nur an Frieden laben,
nie mehr von Schlacht zu Schlachten hetzen.
Copyright seelenkarussell

Schwierig, auf solch ein Gedicht zu antworten. Wer bin ich, den Segen, den jede Seele hat, in Frage zu stellen. Die Entscheidung zum Licht der Erkenntnis, dem Kampf um die richtige Differenzierung und Fähigkeit zur Entwicklung des Individuums oder zum Frieden der Dunkelheit, dem Vergessen des Schmerzes und der Heilung aller Wunden – diese Entscheidung kann nicht angezweifelt werden. Aber der Ruf tönt durch das Rauschen der Geschwäzigkeit. Und jeder, der ihn hört reagiert, ob er will oder nicht.
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Es ging mir bei diesem Gedicht um die Sehnsucht eines alten Menschen sterben zu dürfen.
Ich hab es bei meiner Tante, Oma und mehrfach im Altersheim erfahren dürfen.
Irgendwann ist Leben ausgelebt und man sehnt sich einfach nur nach Frieden und Ruhe.
Mir tut es weh, Menschen auf den Tod warten zu sehen. Es hat so was unfaires.
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Ein weites Thema. Der Tod hat sehr viele Aspekte in unserem Leben, trotzdem ist er für die meisten Menschen immer noch ein Tabu-Thema. Zuviel Unsicherheit, Trauer und Angst sind damit verbunden. Schwäche „darf“ keinen Platz haben in einer Gesellschaft, in der „Größer, Schneller, Weiter“ der höchste Wert ist und nicht selten selbst Mitgefühl bereits als Schwäche ausgelegt wird. So darf auch ein alter Mensch, der spürt, das seine Kräfte schwinden, sich nicht nach Frieden sehnen, auch nicht in der Medizin in ihrem ewigen Kampf gegen den Tod.
Diese Situation zeigt uns unsere ultimative Grenze. Und viele wollen diese nicht sehen und auch sonst nicht wahrnehmen.
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Das ist wohl wahr. In Pflegeheimen vegetieren sie schlicht vor sich hin, weil sie zu wenig soziale Kontakte haben. Früher als man noch mit mehreren Generationen in einem Haus zusammen gelebt hatte, könnte man im Kreise seiner Familie in Frieden abtreten. Heute heißt Pflegeheim Endstation und das noch in großer Einsamkeit. Furchtbar!!
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Es ist vermutlich das Problem, das alte Menschen weniger Kraft für und weniger Interesse an sozialen Kontakten haben – vielleicht vergleichbar mit dem nachlassen des Durstgefühles. Wie bei kleinen Kindern ist bzw. wäre es notwendig, „von außen“ für Ihre Bedürfnisse zu sorgen. Aber wenn keine natürliche Bindung da ist, wer soll das leisten? Monetäre Interessen, die größte Triebfeder unserer Gesellschaft, greifen hier nicht mehr. Und soziales Engagement muss man sich nicht nur leisten wollen, sondern auch können. (So gesehen: ein Armutszeugnis.)
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👍👍👍
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Trotz Reim nicht schlecht: Hätt ich eigentlich Hermann Hesse zugeschrieben.
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Dankeschön für Dein Lob.
Hab noch einen schönen Sonntag.
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Liebe Gabi, es gibt viele Autoren, die nicht in der Lage sind ein Gedicht in Reimen zu schreiben.
Deine Gedichte sind melodisch und tiefsinnig. Sie gefallen mir sehr.
Herzlich
Barbara
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Dankeschön für das liebe Lob ❣
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