
Meine Gedanken kreisten immer um das: Warum muss ich in dieses Heim?
ich verstand es nicht!
Ich wollte nicht dahin!
Und egal wie schlimm es bei meinen Großeltern auch war, diese beiden Menschen waren mir vertraut, mein Bezug, mein Zuhause!
Es musste mir doch jemand sagen, was der Grund dafür war, dass ich in dieses Heim gehen musste.
Ich habe mich die ganzen letzten Tage gefragt, warum mir nur andauernd diese Zugfahrt durch den Kopf geistert.
Denn über den Heimalltag als solches hatte ich ja schon in diesem Blog unter :: Gottes Kinder 1-5 geschrieben.
Irgendetwas musste in dieser Zugfahrt verborgen liegen.
Deshalb ging ich nochmal an den Anfang zurück, und ließ mich in die Gefühle von damals fallen.
Im letzten Kapitel merkte ich schon, dass ich unruhig wurde.
Aber ich konnte nichts greifen. Ich spürte nur, dass die altbekannte Wut wieder in mir hoch stieg.
Ich war mir sicher, ich war diesen grollenden Emotionen ganz nahe.
Mir wurde dabei auch bewusst, dass die Heimzeit nicht das direkte Übel war.
Sie war zwar nicht die schönste und freudvollste Zeit meines Lebens, aber die festen Strukturen und die Strenge waren mir durch meine Großmutter allzu sehr bekannt.
Es musste noch einen anderen Grund für meine innere Wut geben.
Also „setzte ich mich wieder in den Zug“ und beschwor meine Erinnerungen.
Ich versuchte an schöne Ereignisse zu denken, und fand einfach keine.
Es war, als befände ich mich in einer grauen Suppe, die kein Sonnenlicht durchließ.
Irgendwann fragte ich meinen Vormund : „Warum muss ich denn dort hin? Ich will zurück zu meiner Oma!“
Die knappe Antwort war: „Das geht jetzt nicht mehr!“
„Aber es muss doch einen Grund geben, warum ich von Zuhause weg muss?“ fragte ich erneut.
Und dann kam die Antwort, die mich noch heute wütend und ja, auch aggressiv macht: „Hättest du in der Schule besser aufgepasst, und wärst du Zuhause nicht so aufsässig gewesen, müssten wir nicht hier sitzen und nach Bad Nauheim fahren!“ Dabei schaute mein Vormund permanent aus dem Fenster.
Sie war nicht in der Lage mich anzusehen.
Weil sie wusste das sie lügte!
Weil sie wusste, dass diese Ausführungen nicht der Hauptgrund dafür waren!
„Aber ich hab doch gar nichts Schlimmes gemacht?“ antwortete ich unsicher.
„Ihr lügt mich doch Alle an!“ schrie ich auf einmal und sprang aus meinem Sitz auf.
Laut und bestimmend rief mein Vormund: Gabriele du setzt dich sofort wieder hin! Es ist nicht mehr zu ändern und Basta!“
Und genau das ist es, was mich sooo unsagbar wütend macht.
Noch heute!
Sie wussten Alle was vorgefallen war, und keiner war in der Lage mit mir darüber zu reden.
Sie ließen mich alle in dem Glauben, dass ich ein schlechtes böses Kind sei , und ich alleine die Schuld trage, dass ich in dieses verhasste Heim musste.
Die sexuellen Übergriffe eines alten geilen Großvaters gegen ein Heim für schwererziehbare Kinder!
So einfach hat man es sich früher gemacht!
ich muss aufhören! Sorry!
Fortsetzung folgt
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Einfach nur schlimm! Trotzdem Danke, dass Du uns an Deinen Gefühlen teilhaben lässt.
Wurde der Großväter nicht angeklagt?
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Nein, er wurde in keinster Weise zur Verantwortung gezogen.😡
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Das ist sehr schlimm, habe hier eine Bekannte, der es ähnlich geht. Ich kann nur hoffen, dass Dir das Aufschreiben hilft, die scheußliche Sache aufzuarbeiten.
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Es geht ein Leben lang Stück für Stück. Und jedesmal denkt man: Nun ist es vorbei!
Wenn man Kindern die Schwere der Tat nicht erklärt und ihnen nicht ihre unberechtigten Schuldgefühle nimmt, tragen sie ihr ganzes Leben daran.
Alles Liebe zu dir und deiner Bekannten.
😊🌈💞
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Diese unter-den-Teppich-kehren-Mentalität macht mich so wütend!
Ich hoffe so sehr für Dich, dass Dir das aufschreiben hilft. In welcher Form auch immer. Du nennst das abscheuliche, widerwärtige Verhalten Deines Großvaters beim Namen, reißt den Schleier herunter – das ist gut so!
Alles Liebe für Dich ❤
Nicole
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Ja, es ist komisch es tut mir echt gut meinen Großvater als das zu benennen was er war.
Danke für die Unterstützung Nicole 😊🌈💞
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mir fehlen die Worte und was soll man da schreiben ! Ich denke für ein Kind ist es das schlimmste was einem passieren kann. Heim und die Übergriffe, also im Doppelpack ! Verstehen kann das eh keiner ( zumindest ich nicht ) , der oder die die sowas nicht selbst miterlebt hat ! Man kann nur an deinen Gedanken teilhaben aber fühlen ? ich sage NEIN !
Über das restliche verliere ich keine Worte , da haben wir ja schon kommuniziert !
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Danke 😊🌈💞
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Es tut mir so unsagbar leid…
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Danke 😊🌈💞
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Ich hoffe, dass dir das Schreiben hilft – aber es ist schon sehr bedrückend das alles zu lesen und ich kann mir nicht vorstellen, wie schwer das alle für dich gewesen sein muss!
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Man lebt damit und beschäftigt sich immer dann damit, wenn die Seele nach Beachtung ruft.
Danke für deinen Zuspruch. 😊🌈💞
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Es ist unfassbar und macht mich mehr als betroffen was ich da lese😔…Du hast meinen allergrößten Respekt dafür, dass Du uns teilhaben lässt, das Schweigen brichst. Ich kann mir vorstellen, dass sich viele in ähnlicher Weise in Deiner Geschichte wieder finden. Aus Erfahrung weiß ich wie heilsam es sein kann mit traumatisierenden Erlebnissen nicht alleine zu bleiben. Hab Dank für Deinen Mut und von Herzen alles Liebe, Daniela 💞
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Ich danke dir/euch für die liebevolle Unterstützung.
Alles Liebe zu dir von Herz zu Herz 😊🌈💞
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Danke für Deine Offenheit und Deine berührende Geschichte! alles Liebe Dir!❤️
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Dankeschön 😊🌈💞
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Selbst beim Lesen wird mir schlecht .. wie muss es erst dir ergangen sein/ergehen … mir fehlen sonst die Worte..
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😊🌈💞
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