Wenn man der Selbsttäuschung nicht erliegen will, muss man  alles so bewusst sehen, wie es wirklich ist.

Also wenn man sagt: „Ich habe einfach keine Zeit!“ muss man sich seine Zeit bewusst machen und für sich abklären welche Zeit wirklich genutzt wird.
Oft entsteht dieser Spruch auch nur, um anderen vorzugaukeln was für ein „ausgefülltes“ Leben man lebt.

Oder nehmen Sie einen Alkoholiker. Ab einem gewissen Stadium weiß er innerlich ganz genau das er abhängig trinkt, aber nach außen wird er sagen: „Ich trinke gerne ab und zu mal ein Glas!“, „Ich hab keine Probleme, ich kann den Alkohol kontrollieren!“ oder „Ich brauch locker 3 Wochen gar nichts zu trinken!“

Das ganz besonders ist Selbsttäuschung.

Ein Ausspruch von Camus lautet:

„Als ich über meine Erinnerungen nachdachte, habe ich erkannt, dass Bescheidenheit mir geholfen hat zu glänzen, Demut mir half zu erobern und Tugend mir half zu unterdrücken“.

Erschrocken stellte ich fest, dass ich mich in diesem Ausspruch selbst wieder erkannte. Ich begriff, dass ich mich hinter diesen Tugenden (im Rückblick damals eher unbewusst) versteckt habe, um meine eigenen Interessen durchzusetzen und auch um weniger angreifbar zu sein.

Ich erkannte, dass Selbsttäuschung ein besonders raffiniertes Manöver sein kann, um andere zu täuschen.

Überlegt mal wie oft habt ihr bei Freunden und  Arbeitskollegen gedacht habt: „Mein Gott, wie kann man sich selbst nur so in die Tasche lügen?!“
Aber die Wahrheit vor uns selbst zuzugeben gestaltet sich sehr schwierig, denn sie zieht meist  unangenehme Konsequenzen nach sich und macht uns Angst.

Um sein Leben qualitativ zu gestalten, sollte man Selbsttäuschung vermeiden, da sie sich so manifestieren kann, dass man echt von unecht nicht mehr unterscheiden kann.

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