Jeden kann ich leben lassen,
nur mir selbst gelingt es nicht,
all ihr Tun seh‘ ich gelassen,
nur mit mir halt‘ ich Gericht.
Anderen kann ich gut vergeben,
ihre Makel übersehen,
mein Streben will ich immer höher legen,
muss über die glühenden Kohlen gehen.
Ich fordere von mir so viel mehr,
auch wenn ich es nicht leisten kann,
seh meinen Teller immer leer,
halt meine Leine äußerst stramm.
So fahr ich nur mit halber Kraft,
und kann mich selbst schwer überwinden,
hab’s bis heute nicht geschafft,
des Lebens Leichtigkeit zu finden.

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