Ich hab sie noch, all meine Tränen,
ich musste sie stets unterdrücken,
ich sollte mich für sie nur schämen,
und musste mich mit Härte schmücken.
So ist das Weinen mir ein Graus,
und Tränen wollten nicht mehr fließen,
denn damals gab’s noch Schläge oben drauf,
und so vergrub ich sie in meinen Tiefen.
Heut‘ weiß ich, weinen ist so wichtig wie das Lachen,
denn sie sind Balsam für die Seele,
und doch seh ich mich beim Weinen bei den Schwachen,
seh zu, wie mich die ungeweinten Tränen quälen.
Lasst euren Tränen freien Lauf,
gebt ihnen Raum zum Fließen,
denn die Seele wartet drauf,
ihr habt ihr damit einen Dienst erwiesen.

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