Das Wort „Aberglaube“ tauchte das erste Mal im 13. Jahrhundert auf (abergloube) und in der christlichen Religion erst Ende des Mittelalters und sollte die Abweichler des christlichen Glaubens anprangern.

Viele Formen des Aberglaubens haben sich, obwohl aus früheren Jahrhunderten, bis in unsere heutige Zeit eisern gehalten.
So wird manches zwar als Aberglaube behandelt, hat aber einen ganz realistischen Hintergrund.
Man nehme nur den Aberglauben, man dürfe nicht unter einer Leiter durchgehen, das bringe Unglück.
Die Wahrscheinlichkeit, dass man hier von einem Hammer, Ziegelstein etc. „erschlagen“ werden kann, ist natürlich äußerst denkbar.
Hier wird der vermeintliche Aberglaube durch die Angst vor einem Unfall hervorgerufen.

Oft hört man Leute, die gewissen Aberglaubensformen  unterliegen, sagen: „Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde, die mit dem logischen Verstand nicht zu erklären sind!“

Das ist auch absolut richtig.
Nur können wir uns vieles nicht erklären, weil unser Wissensstand für manche Phänomene noch zu unterentwickelt ist.

Oftmals entsteht aber Aberglaube durch die falsche Interpretation von Ursache und Wirkung.
Nehmen wir nur mal einen Fußballspieler als Beispiel.
3x hat er in Turnieren mitgespielt, 2x hat die Mannschaft gewonnen, 1x verloren.
Nun überlegt der Spieler woran das gelegen haben könnte. Jetzt fällt ihm auf, das er die ersten 2x als sie gewonnen hatten, seine alten Fußballschuhe an hatte und beim letzten Spiel die Neuen.
Sofort werden die Siege und das verlorene Spiel mit den Fußballschuhen in Verbindung gebracht und der Aberglaube entsteht, das die Mannschaft nur gewinnt, wenn er seine alten Schuhe beim Spiel trägt.
Auf die Idee, dass die Mannschaft 2x gewonnen hat, weil er konzentriert gespielt und beim letzten Spiel unkonzentriert war, darauf kommt, oder will er nicht kommen.

Da haben wir wieder das Phänomen des Glaubens.
Man projiziert ein Versagen auf Dinge die unmittelbar beim Geschehen „anwesend“ oder „nicht anwesend“  waren und machen sie einfach dafür „verantwortlich“.
Quasi genau so wie wir mit Gott verfahren.

Wenn wir uns aber verinnerlichen würden, dass wir mit unserer Art zu denken und zu leben, ebenso wie wir die Geschehnisse des Lebens wahrnehmen und auf sie reagieren, würden wir begreifen, welch einen riesengroßen Einfluss wir auf unsere Erfahrung von Unglück und Glück nehmen.

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