Die „rosa“ Brille find‘ ich lästig,
man sieht nicht mehr mit klarem Blick,
und das Erkennen wird dann heftig,
man fühlt sich völlig ausgetrickst.
Doch von wem? Und dann warum?
Weshalb war man so lange „blind“?
Warum ist der Alarm verstummt?
Warum war man gutgläubig wie ein Kind?
Es war die Sehnsucht nach der Liebe,
der Großen, einzig Wahren,
man hörte nicht das knirschen im Getriebe,
man liebte doch mit Haut und Haaren.
Später kann man differenzieren,
verliebt sein ohne rosa Brillen,
kann in fremden Augen sich verlieren,
und behält doch seinen eignen Willen.
Denn rosa Brillen sind gefährlich,
doch bemerkt man sie halt kaum,
die Realität bleibt einfach spärlich,
versteckt hinter dem Liebestraum.

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