Baum4

Ich hab mir immer Halt gesucht,
bei Menschen die mir zugetan,
hab drauf gehört was in mir ruft,
und zog mir selbst so manchen „Zahn“.
Trotz allem Schmerz, ich wollte lieben,
dabei auch meine Wunden lecken,
suchte stets den inneren Frieden,
wollt Kraft und Stärke in mir wecken.
Bis dahin war’s ein langer Weg,
bin oft gestolpert und gefallen,
ging über manch wackligen Steg,
denn Wut und Zorn hab’n tiefe Krallen.
Und doch, so langsam Stück für Stück,
wurd ich gehoben und gezogen,
erst spürte ich ganz zaghaft Glück,
doch Herzen sind mir zugeflogen.
Bei ihnen fand ich Trost und Wärme,
Geborgenheit, die mir so fremd,
auf einmal liebte ich so gerne,
für sie geb ich mein letztes Hemd.
Man muss das Lieben wirklich wollen,
im Leben nicht nur rückwärts schau’n,
man darf nicht hadern und nicht grollen,
nur so pflanzt man ein neuen Baum.
Lass dich von lieben Menschen tragen,
geb zurück was du bekommst,
stell dein Leben nicht in Frage,
denn nichts bei dir passiert umsonst.

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