tag 11

Christkind

Ich lauf durchs schneebedeckte Feld,
und hör von fern die Turmuhr schlagen,
Ich muss zurück, das Christkind schellt,
muss ihm doch mein Gedicht aufsagen.
So war’s vor mehr als 50 Jahren,
das Herz, es klopfte rasend schnell,
man wollte doch sofort erfahren,
gibt’s Puppen, oder Karamell?
Wie Viele haben heut vergessen,
wie spannend es doch damals war,
man war von Ungeduld zerfressen,
hielt Ausschau nach der Engelschar.
Ich möcht noch heut die Spannung halten,
das Kribbeln und die Freude spürn,
will Weihnacht nicht zusammen falten,
zerknüllen wie ein Stück Papier.
Will sehn das Strahlen in den Augen,
wie damals, als ich selbst noch klein,
will Freude in die Seelen saugen,
einmal im Jahr das Christkind sein.

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