Lasst mich gleich mit einer Geschichte über die Angst beginnen:

  • Eine Kriegerin hatte Angst in den Kampf zu gehen.  Die Kriegerin stand auf der einen Seite, die Angst auf der anderen. Die Kriegerin fühlte sich sehr klein, die Angst wirkte übermächtig groß und zornig. Die junge Kriegerin nahm allen Mut zusammen und schritt auf die Angst zu und fragte: „Wie kann ich dich besiegen?“ Die Angst entgegnete: „ Ich kämpfe, indem ich schnell rede und ganz dicht an dich herankomme. Dann verlierst du vollkommen die Kontrolle über dich und tust, was ich dir sage.

     Tust du nicht was ich dir sage, habe ich auch keine Macht über dich.“
Auf  diese Weise lernte die Kriegerin, sich nicht von der Angst besiegen
zu lassen.

Angst ist eine universelle Erfahrung, die jedes Lebewesen empfindet. Angst ist ein Schutzmechanismus, der in akuten Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten wie z.B. Flucht einleitet.

Je näher die Wahrheit auf uns zukommt, umso natürlicher ist unsere Reaktion der Angst. Aber wenn es keine Möglichkeit mehr zur Flucht gibt, werden die Dinge klar, und die Angst verliert ihren Schrecken.

In der Regel glauben wir, mutige Menschen hätten keine Angst, aber die Wahrheit ist, sie sind zutiefst mit ihr vertraut. Nur deshalb können sie ja so mutig sein, weil sie nicht vor der Angst davonlaufen, sondern ihr ins Auge blicken, dadurch den Ernst der Lage erkennen und den zugrunde liegenden Handlungsbedarf sehen und angehen.

Wenn man sich von der Angst, keine Angst machen lassen, kann sie auch ein guter Motor sein, über sich selbst hinauszuwachsen. Angst kann beflügeln und Kräfte freisetzen.

Ihr seht, Angst kann einen sehr positiven Aspekt haben, wenn man sie sich aus einem anderen Blickwinkel anschaut.

Es ist wie das Kellersyndrom. Sollen Sie in den Keller ohne Licht, macht er Ihnen Angst, können Sie aber im Keller Licht anmachen, ist die hälfte der Angst schon verschwunden. Warum? Weil wir durch das Licht besser sehen können. Genauso ist es in unserem Leben. Überall wo wir es dunkel lassen, nicht richtig hinschauen(wollen), macht es uns zwangsläufig ängstlich, weil wir innehalten, nichts dagegen unternehmen.

Denn die Vogel-Strauß-Mentalität birgt Stagnation, also Augen auf und hingeschaut! Was kann man schon Schlimmes sehen? Wir schauen doch nur auf das was wir selbst produziert haben, oder was sich durch richtiges hinsehen erkennbar wird. Und davon kann man vieles wieder ändern, ins richtige Lot rücken.

Die Angst hat viele Gesichter, sie kann krank und unsicher machen, aber sie kann auch Mut und Kraftreserven mobilisieren und uns gestärkt und mit dem Glücksgefühl etwas großes geleistet zu haben, aus unserer Angst entlassen.

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