Freundschaft ist wohl das stabilste und beständigste Band in unserem sozialen Gefüge das sowohl Nähe als auch weiter Entfernung standhält.
Vielleicht deshalb, weil Freundschaft, losgelöst von der sexuellen Begierde, sich aus Vertrauen, Zuneigung Gleichgesinnung, Wertschätzung und Freiraum zusammensetzt.
Vieles kann man nur einem Freund/Freundin anvertrauen, da es beim Partner, der zu sehr in der gegebenen Situation steht, auf Unverständnis stoßen  würde.

Leider wird heutzutage  Freundschaft nicht mit der Liebe gleichgesetzt, da ihr die sinnliche Anziehung fehlt.
Ich finde es schade, dass in unserer Kultur alles so scharf getrennt wird, nichts fließend ineinander übergeht.
Für mich hat Freundschaft sehr viel mit Liebe zu tun – nicht mit der sexuellen Liebe zwischen zwei Menschen, sondern mit der alles umfassenden Liebe.
Warum müssen wir das Wort Liebe katalogisieren?

Wenn eine Freundschaft zu einer tiefen Freundschaft wird, ist es nicht mehr wichtig Gewinner oder Verlierer zu sein, oder ob sie einen Zweck oder Nutzen erfüllt.
Sie wird einfach gelebt.
Gefestigte Freundschaften können sich streiten ohne Verlustangst, weil sie sich ihrer sicher sein können und nicht übervorsichtig agieren müssen.

Meine Freundschaft zu meinen Freundinnen  zeichnet sich dadurch aus, das wir ohne Scheu und Scham alles aussprechen können, uns alles anvertrauen und mitteilen können, ohne Angst haben zu müssen verurteilt zu werden oder Abgrenzung zu erfahren.
Man kann auf echte liebevolle Kritik und Lob bauen und ist eingebettet in dem Wissen, der Andere ist jederzeit und bedingungslos an meiner Seite.
Es die völlige Akzeptanz des Wesen des Anderen.
Ein herrliches, dankbares und grenzenloses Glücksgefühl.

Der einzige Weg einen Freund zu gewinnen ist der, selbst einer zu sein.

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