Du fragst: „Wie wird man nur in Würde alt?
„Wie geht man um mit dem Verfall?“
Es ist wie dort im dichten Wald,
der noch vor Wochen grün und prall.
Und plötzlich welkt ein Blatt dahin,
fällt unbemerkt zu Boden,
langsam wird das Geäst ganz dünn,
und du sieht den Himmel oben.
Doch bevor der Baum ganz kahl,
zeigt er dir Farben, die betören,
und jeder einzelne Sonnenstrahl,
lässt dich auf das Leben schwören.
Ewig jung, wär‘ auch nicht schön,
du hättest es bald satt,
ich höre jetzt schon dein Gestöhn:
„Ich wär so gern dies erste Blatt!“
Drum lass das Altern kommen,
es gehört in unsrer Welt dazu,
es hat bei dir ja erst begonnen,
weit ist der Weg zur ewigen Ruh.

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